Ganzheitliche Beratung
Während in der Medizin meist das Augenmerk daraufgelegt wird, wie man die vordringlichen Symptome behandeln oder überdecken kann, möchten wir die Ursache dieser finden und heilen. Dabei gibt es die folgenden grundlegenden Säulen, auf denen in unserer ganzheitlichen Behandlung das Hauptaugenmerk liegt: die funktionelle Medizin, die Orthomolekular- und Ernährungsmedizin sowie die Umweltmedizin.
Wie könnte der Weg, den Sie gemeinsam mit ihrer Ärztin beschreiten, um Ihr Wohlbefinden zu verbessern, aussehen?
Der erste Termin
Im 60-minütigen Ersttermin wird von der behandelnden Ärztin eine ganzheitliche Anamnese erhoben. Haben Sie Erkrankungen/Beschwerden? Falls ja, welche Symptome haben Sie? Was sind weitere Anliegen, weshalb Sie uns aufgesucht haben? All das wird besprochen. Zudem wird eine Blutentnahme veranlasst (entweder in der Leipziger Praxis vor Ort oder Sie bekommen ein Testkit für die Blutentnahme bei einem Arzt vor Ort) und es werden Ihnen ggf. Testkits für Urin- und Stuhlprobe mitgegeben. Auch ein Verfahren, um den Funktionszustand des vegetativen Nervensystems zu beurteilen, kann bei uns durchgeführt werden. Dieses gibt Rückschlüsse auf Ihr persönliches Stresslevel und den Umgang des Körpers mit diesem.
Die Folgeberatung
Nach dem Ersttermin wird anhand der Blut-, Urin- sowie Stuhlwerte und Ihrer Anamnese ein Therapieplan erstellt und Ihnen im Rahmen des 30-minütigen Termins zur Verfügung gestellt. Sie besprechen mit der Ärztin das Vorgehen in den kommenden Wochen. Auf welche Lebensmittel soll zunächst verzichtet und welche Nahrungsergänzungsmittel genommen werden, um Mängel, die festgestellt wurden, zu beheben? Auch Maßnahmen für das Stressmanagement werden, falls nötig, besprochen. Nun beginnt die eigentliche Therapie.
Die 2. Folgeberatung
(vier bis sechs Wochen nach der 1. Folgeberatung)
Zusammen mit der Ärztin wird besprochen, wie die ersten konkreten Maßnahmen aus der 1. Folgeberatung angeschlagen haben: Wo gibt es noch Verbesserungspotential oder was hat schon sehr gut funktioniert und eventuell zu Verbesserungen oder Verschlechterungen im Befinden geführt? Welche Erkenntnisse haben Sie gewinnen können? Zudem kann es sinnvoll sein, parallel eine Infusionstherapie bei uns durchzuführen, um dem Körper wichtige Mikronährstoffe zuzuführen.
Die weiteren Folgeberatungen
(Vereinbarung nach Bedarf)
Nun, da die Behandlung voll im Gange ist, sollten die nächsten Termine im Abstand von vier bis sechs Wochen stattfinden. Bitte melden Sie sich dafür frühzeitig zur Terminvereinbarung (eventuell schon vor der 2. Folgeberatung). Regelmäßig werden dabei aktuelle Blut-, Urin- sowie Stuhlwerte ermittelt, um anhand konkreter Daten schauen zu können, wie die verschiedenen Maßnahmen der vergangenen Wochen und Monate anschlagen haben. Auch eine weiterführende Diagnostik kann im Verlauf notwendig werden. Hierbei gehen wir immer Schritt für Schritt vor: Erst werden mögliche Ursachen für die bestehenden Symptome ausfindig gemacht und behandelt, dann wird geprüft, welche Symptome weiterhin bestehen. Es werden dann weitere mögliche Ursachen besprochen und diagnostisch geprüft. Den Prozess kann man sich ähnlich einer Detektivarbeit vorstellen und je nachdem, wie viel im Körper „im Argen“ liegt, kann dieser Prozess auch einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Wie lange dieser Weg dauert, ist dabei individuell ganz unterschiedlich.
Hier finden Sie eine wissenschaftliche Studie zu unserem Vorgehen
In einem im Mai 2022 veröffentlichten Review fassten Gabor J. Szebeni und László G. Puskás einige der bisher bekanntesten Studien und Veröffentlichung zusammen. Anbei finden Sie einen kurzen Einblick in die Arbeit.
Die Autoren betonen, dass eine geeignete Ernährung und bestimmte Lebensstilmaßnahmen sowie eine gute Mikronährstoffversorgung signifikant die Schilddrüsenfunktion verbessern und die Reaktivität von Autoantikörpern bei Hashimoto-Thyreoiditis-Patienten reduzieren sowie das Wohlbefinden der Patienten verbessern könnten.
Die Darmgesundheit spielt eine große Rolle
Dabei spielt vor allem die Darmgesundheit und ein gesundes Mikrobiom eine entscheidende Rolle. Antioxidantienreiche Lebensmittel wirken entzündungshemmend und unterstützen die Darmgesundheit. Im Gegensatz dazu können bestimmte Ernährungsformen, die reich an entzündungsfördernden Lebensmitteln sind, das Risiko für chronische Entzündungen, Krebs, Diabetes und Autoimmunerkrankungen erhöhen.
Welche Lebensmittel im Einzelfall entzündungsfördernd oder -lindernd wirken, ist dabei individuell sehr verschieden und kann im Rahmen unserer Behandlung mit einer geschulten Therapeutin herausgefunden werden.
Die Störung des Darmmikrobioms, auch als Dysbiose bekannt, wird durch das individuelle genetische Profil, Ernährung, Antibiotika, eventuelle Schadstoffbelastungen, Stress und Entzündungen beeinflusst. Sie steht in Verbindung mit der Pathogenese einiger entzündlicher Krankheiten wie Fettleibigkeit, Autoimmunerkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen. Sowohl eine Dysbiose als auch eine erhöhte Darmpermeabilität scheinen den Fortschritt der Hashimoto-Thyreoiditis (HT) zu begünstigen. Auch hier führen wir in unserer Praxis gezielte Diagnostik durch, um die entsprechenden Prozesse zu erkennen und sie behandeln zu können.
Immunsystem kann stark beeinträchtigt werden
Es gibt zudem zunehmende Evidenz für den Zusammenhang zwischen der Gesundheit des Darms und der gesunden Funktionsweise der Schilddrüse. Die gleichzeitige Prävalenz von Schilddrüsen- und Darmstörungen, wie Hashimoto und Morbus Basedow sowie Zöliakie/Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität, ist häufig und ihr Erkennen und Behandeln für das Wohlbefinden der Patient:innen essentiell.
Eine Dysbiose des Darms sowie eine Darmpermeabilitätsstörung kann das Immunsystem erheblich beeinflussen, die Entzündungsprozesse aktivieren und Autoimmunerkrankungen wie eine Autoimmunthyreoiditis mit begünstigen. Die gesunde Funktion des Darms ist auch relevant für die Aufnahme von Schilddrüsen-relevanten Mineralien wie Jod, Selen, Zink und Eisen, die alle eine Rolle für die Schilddrüsenfunktion spielen.
Auch die Bedeutung von weiteren Hormonen, wie Melatonin und Vitamin D in Bezug auf die Regulation von Immun- und endokrinen Reaktionen im Rahmen von Autoimmunerkrankungen wird zunehmend wissenschaftlich ergründet. Die beiden Hormone, deren endogene rhythmische Produktion mit dem Tag-Nacht-Zyklus zusammenhängt, könnten vielversprechende Ansätze für die Bewältigung von Autoimmunerkrankungen bieten. Vitamin D-Mängel wurden besonders bei Hashimoto-Thyreoiditis -Patienten mehrfach nachgewiesen und spielen eine Rolle bei der Entstehung von Autoimmunerkrankungen.
Auch eine optimale Ernährung und Modulation des Immunsystems durch eine entzündungshemmende Diät werden als wesentlich für das Management von an Autoimmunerkrankungen erkrankten Patienten betrachtet. Eine angemessene Ernährung und Lebensstiländerungen können die Standardbehandlung ergänzen, um die Schilddrüsenfunktion zu verbessern und Rückfälle zu verhindern. Die Einhaltung ernährungsspezifischer Richtlinien wird als unterstützend für autoimmun erkrankte Patienten angesehen, um gegebenenfalls die Dosierung oder Gabe von Medikamenten zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.
Hier kommen Sie zur ausführlichen Arbeit.